Genau 1001 jüdische Menschen wurden am 15. Dezember 1941 aus Hannover nach Riga deportiert. Später kamen viele von ihnen in verschiedene Konzentrationslager, nur 69 überlebten die NS-Zeit.
Am 80. Jahrestag der Verschleppung sind mehrere Gedenkveranstaltungen geplant.
Eine besonders eindringliche Form der Visualisierung möchte der Oldenburger Künstler Farschid All Zahedi am Neuen Rathaus erschaffen: Mit Einbruch der Dunkelheit will er am Mittwoch in einer großen Lichtinstallation die Gesichter von 80 deportierten Menschen auf die Fassade projizieren. Die Illumination mit dem Titel „80 Jahre - 80 Gesichter" beginnt am 15. Dezember gegen 17 Uhr und ist bis 21 Uhr zu sehen.
Gedenken neben der Oper Bereits um 12 Uhr findet an diesem Tag eine zentrale Gedenkveranstaltung am Holocaust-Mahnmal nahe der Oper statt. Neben Oberbürgermeister Onay und den jüdischen Gemeinden werden dabei auch Schülerinnen und Schälei der Humboldtschule an das Schicksal der Deportierten erinnern.
Am Abend beginnt um 20 Uhr im Ballhof ein Poetry-Abend unter dem Titel „Vor 80 Jahren nach Riga!". Dabei lesen unter anderem Ninia LaGrande, Kersten Flenter und Henrik Szanto Texte, die sich mit Leben und Leid einzelner Deportierter beschäftigen. Durch den Abendführen Jörg Smotlacha und Henning Chadde.
Zudem erinnert das Zeitzentrum Zivilcourage in Social-Media-Aktionen an die Biografien der entrechteten Menschen. Und zum Jahrestag werden Stadt und Jüdische Gemeinde die mehrsprachige Website www.juedisches-hannover.org freischalten.
Dort sind dann virtuell die Ausstellungen „Abgeschoben in den Tod" von 2011 sowie „8 Objekte - 8 Schicksale" und „Neue Epoche für Juden in Deutschland" von 2016 zu sehen. Diese waren anlässlich früherer Jahrestage der Deportation entstanden.
Simon Benne
„Hannoversche Allgemeine Zeitung“